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Warum die Klimakrise und die Geschlechterfrage Hand in Hand gehen

Dieser Artikel wurde ursprünglich für unseren Schweizer Markt verfasst, es können Schweizer Referenzen im Text vorkommen.

Ein Gastbeitrag von Mette Rotbøll, Initiantin von Inyova Yellow. 

Wie würde die Welt aussehen, wenn Frauen die Kontrolle über das globale Kapital hätten – sei es nun finanzielles, menschliches oder natürliches Kapital? 

Christine Lagarde hat im Jahr 2008 gesagt, und diese Aussage kürzlich nochmals bekräftigt: 

„Wären es die Lehman Sisters gewesen und nicht die Lehman Brothers, würde unsere Welt heute wohl ganz anders aussehen“. 

Wie recht sie hat! Selbst wenn sich der UNO Generalsekretär António Gutteres als stolzen Feministen bezeichnet – es liegt noch ein langer Weg vor uns: 

„Frauen und das Klima ist definitiv ein neues Thema“, sagt Samantha Harris, Managerin der US-amerikanischen Klima-NGO BSR und Autorin eines Berichts über das Thema, wie wir den Klimawandel durch die Stärkung der Frauen bekämpfen können. Es scheint, dass der Faktor Gleichberechtigung in vielen Strategien zur Bekämpfung des Klimawandels, sei es im privaten oder öffentlichen Sektor, schlicht zu kurz kommt. Dabei spielt die Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen eine tragende Rolle bei der Erreichung der 17 Entwicklungsziele der UNO  (Sustainable Development Goals oder kurz SDGs). 

Die Gleichberechtigungsstelle der UNO, UN Women, bestätigt, dass die Schliessung der Geschlechterkluft einen nachhaltigen Abstrahleffekt auf die restlichen SDGs hat, wodurch deren Fortschritt beschleunigt wird – von der Armutsbekämpfung bis zur Bildung. 

Kurz gesagt, alle SDGs hängen vom Erfolg des Ziel Nr. 5 ab – Geschlechtergleichstellung erreichen und alle Frauen und Mädchen zur Selbstbestimmung befähigen. 

 

Frauen sind der Schlüssel und die treibende Kraft hinter dem Klimaschutz

Ich könnte stundenlang davon reden, über welches Wissen Frauen an der Basis verfügen, wieviel Erfahrung sie haben und dass sie sich durch eine beeindruckende Beharrlichkeit auszeichnen. Es gibt unzählige Geschichten davon, wie Frauen, als Bäuerinnen, Gründerinnen, Fabrikarbeiterinnen, Betreuerinnen, Mütter und Ehefrauen sich diesen Erfahrungsschatz angeeignet haben – und das obwohl sie die Hauptlast des Klimawandels tragen. 

Diese Frauen packen das Problem an der Wurzel an, indem sie die hartnäckigsten Probleme der Welt, wie Armut, schlechte Gesundheit, eingeschränkter Zugang zu Bildung, sauberes Wasser und sanitären Anlagen sowie Klimawandel, mit Transdisziplinarität und einem scharfen Gesamtblick angehen. Eine Problemlösungskompetenz, die wir so dringend brauchen!

Aber das ist nicht die Kernaussage meines Artikels. 

Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Menschheit auch nur ein einziges der UNO-Ziele erreicht, ohne sich vorher für ein besseres Geschlechtergleichgewicht in der Geschäftswelt einzusetzen und weiblichen Entscheidungsträgerinnen die Relevanz zu verleihen, die ihnen ohne Frage gebührt. Es gibt nicht die leisesten Zweifel: Wir brauchen mehr Frauen in Entscheidungspositionen, auf allen Ebenen der Gesellschaft. Auch im Privatsektor. 

Als eine der wesentlichen Ursachen für CO2-Emissionen trägt die Unternehmenswelt eine grundlegende Verantwortung für die notwendigen Veränderungen. Die Verringerung dieser enormen Klimaauswirkungen ist eine Frage der Führung und Entscheidungsfindung und bedeutet, dass wir Massnahmen ergreifen müssen, um die negativen Folgen ihrer derzeitigen Existenz zu beseitigen. Nicht nur für die Unternehmen selbst, sondern auch für die Mitarbeitenden, ihre Familien, ganze Gemeinschaften, Länder und damit für unseren Planeten. 

Der französische Präsident, Emmanuel Macron hat es treffend formuliert: „Ein Unternehmen ist nicht nur ein Ort, an dem Aktionäre Gewinne erzielen können, sondern auch ein Ort, an dem sie sich den modernen Herausforderungen des Klimawandels, der Geschlechtergleichberechtigung, der Ungleichheit und der Schaffung gemeinsamer Werte stellen können“. 

 

Wir brauchen einen Systemwandel! 

Diese Zwangslage wird sich nicht von selbst lösen. Wir alle müssen klare Entscheidungen treffen und Massnahmen treffen. Wollen wir an einem System festhalten, das sich auf die Rohstoffausbeutung fixiert und dabei mehr Werte zerstört, als Renditen generiert? (Das ist übrigens das entscheidende Merkmal für ein nicht nachhaltiges Verhalten und auch die Ursache für für die Klimakrise, in der wir heute stecken). Oder sind wir bereit, dieses System endlich aufzugeben? 

Lasst uns gemeinsam für Letzteres entscheiden!

Bloomberg Opinion schrieb kürzlich, dass „junge Startups und alte Riesen aktuell gleichermassen feststellen, dass die Bereitschaft zur Veränderung entscheidend ist im Kampf zwischen Überleben und Aussterben“. 

Wandel liegt in der Luft! Manchmal kann man ihn auch fast greifen, langsam aber sicher. Die Frage aber bleibt: bewegen wir uns zu langsam, um eine Wende im Klimadrama herbeizuführen? 

Was wir brauchen, sind einflussreiche Entscheidungsträger mit einer fürsorglichen, integrativen und langfristigen Denkweise, die die Konsequenzen berücksichtigen, bevor sie Ressourcen, finanzielle wie auch soziale, in eine bestimmte Richtung verteilen. Diese Eigenschaften werden stereotypisch als Teil einer weiblichen Denkform angesehen. 

Die Zeit ist reif. Wir brauchen keinen „Männer gegen Frauen“-Kampf, sondern eine ausgewogene Führung als Voraussetzung für eine positive, nachhaltige Geschäftsentwicklung und die Mittel, um aus dem Chaos herauszukommen, in dem wir uns befinden – jetzt!

Illustration eines Zitates

Das Thema des diesjährigen Weltwirtschaftsforums lautet #BalanceforBetter – und umfasst die Idee, dass eine geschlechtsspezifisch ausgewogene Welt allen zugute kommt, sowohl wirtschaftlich als auch sozial. Es liegt also an jedem, ob Mann oder Frau, diese Idee zu verwirklichen. 

 

Jetzt zum Thema „Was kann ich tun“? 

Setz ein Zeichen. Wähle mit Deinem Geld! Entscheide Dich beim Kauf von Produkten für Unternehmen und investiere in Unternehmen, die die Menschen an die erste Stelle setzen, indem sie Hindernisse und Ungleichgewichte beseitigen. (Falls Du mehr dazu wissen willst, McKinsey liefert spannende Whitepaper mit Einblicken zu diesem Thema). 

„Immer wieder beweisen die Zahlen, dass Einzelpersonen, Gemeinschaften oder Nationen florieren, wenn Frauen die Chance auf gleiche Rechte und ein gesundes Leben haben. Wenn wir nicht in Frauen investieren, riskieren wir, den Boden unter den Füssen zu verlieren“. Katja Iversen, Präsidentin und CEO bei Women Deliver, könnte es nicht treffender formulieren. 

Aus all diesen Gründen habe ich gemeinsam mit Karina Storinggaard Think Yellow gegründet: um das Kapital in Richtung Geschlechtergleichberechtigung zu lenken. 

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Mette Skjold Rotbøll

Mette Skjold Rotbøll

Mette Skjold Rotbøll

Mette ist davon überzeugt, dass mit der Wahl einer Investiton auch die Verantwortung für die Folgen übernommen werden müssen. Seit 1997 arbeitet Mette im Schweizer Finanzsektor und ist Mitgründerin von Think Yellow – ein Start-Up das sich zum Ziel gemacht hat, den Investitionsprozess mit einer „Gender-lens“ zu erweitern. Mette hat einen MSc in Economics & Business Administration der CBS und Studiengänge in Corporate Governance, Business Management und Personalentwicklung der HSG belegt. Die gebürtige Dänin wuchs in Australien auf und absolvierte die Schule in Dänemark und der Schweiz, wo sie seit 1993 lebt. Ihre Vorliebe gilt vor allem der Kunst und Architektur; den Ozeanen, Küsten und allem dazwischen; Slow Food und gutem Wein; dem Segeln und Schwimmen.

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